Mittwoch, 5. November 2008

Election Night

Ich denke es hat jeder mitbekommen, dass Obama zum Präsidenten gewählt wurde, aber die Art und Weise wie man hier den Wahlabend verfolgt ist schon sehr speziell. Es gibt einige Unterschiede zu Deutschland. Zum einen muss man die unterschiedlich langen Öffnungszeiten der Wahllokale und die verschiedenen Zeitzonen mit einkalkulieren. Denn nach Ostküstenzeit schließen die "Polls" im Westen erst gegen 11. Zum anderen ist es ein ganz normaler Arbeitstag. Viele haben erst sehr spät gewählt, so dass den ganzen Tag über kaum spekuliert wurde, wer gewinnen könnte.
Wir saßen ab 7 Uhr wie gebannt vor dem Fernseher, aber es sollte noch lange dauern, bis wir den neuen Präsidenten kennen.

Die Berichterstattung war sehr interessant, da die Fernsehsender unheimlich viele Daten über die vorausgehenden und aktuellen Wahlkreise hatten. Zum Beispiel wurde immer wieder auf Schlüsselwahlbezirke in den sogenannten Key-States (Schlüsselstaaten, die den Ausgang der Wahl entscheiden sollten) hingewiesen. Z.Bsp. war das Rennen in Virginia sehr knapp, und anfangs sah alles nach einem Sieg von McCain aus, jedoch waren die Bezirke die Nahe den Großstädten liegen, noch nicht ausgezählt und so wurde immer wieder darauf verwiesen, dass dort die eigentliche Wählerschaft von Obama wohnt - was sich auch letzten Endes wahr wurde, denn Obama hat diesen Bundesstaat noch gewonnen.

Gegen 10 Uhr sah es schon sehr gut für den jungen Kandidaten aus und alle warteten nur noch auf das Ende der Wahl an der Westküste. Denn Kalifornien hat ca. ein Zehntel aller Wahlmänner. Nachdem sich der Wahlabend dann schon ein wenig hinzog, war ich froh, als Obama direkt zum Sieger erklärt wurde, als die Wahl in Kalifornien gegen 11 Uhr zu Ende ging.
Danach brach hier ein Jubelschrei aus und auf dem ganzen Campus haben etliche Studenten bis tief in die Nacht ihren neuen Präsidenten Barack Obama gefeiert. Es fielen wie immer die Schlachtrufe: "Yes, we can!".


Sonntag, 2. November 2008

Road-Trip #3 - Montréal





Nachdem ich durch die vielen Klausuren der letzten Wochen immer noch nicht alle Ausflüge beschrieben hatte, wollte ich Euch heute von unserem Ausflug nach Montréal erzählen. Montréal ist ca. 6 Autostunden nördlich von hier und wir hatten uns montags Nachmittag spontan entschieden dort für ein Wochenende hinzufahren. Der Wetterbericht prophezeite uns ein schön sonniges und auch noch recht warmes Herbstwetter, so dass dem Trip nichts mehr im Wege stand. Fast zumindest, denn bevor man die USA verlässt, muss man sich auf seiner Aufenthaltsgenehmigung eine Unterschrift besorgen, dass man noch an der hiesigen Universität eingeschrieben ist und all seinen Verpflichtungen nachkommt. Nachdem wir die Unterschrift sehr kurzfristig und nach langem betteln innerhalb von 2 Tagen besorgen konnten - die normale Bearbeitungsdauer liegt bei ca. 2 Wochen - stand dem Trip nun wirklich nichts mehr im Wege und es ging freitags mittags los. Die Autofahrt war sehr schön, da wir durch die Hügellandschaft von Vermont gefahren sind und die Laubfärbung noch sehr intensiv war. Gegen Abend haben wir in Burlington, VT gehalten um dort Abend zu essen. Burlington liegt am Lake Champlain, der uns einen schönen Sonnenuntergang am See beschert hat. Das Essen war auch ganz nett und so ging es nach einer Stunde Pause weiter in Richtung Kanada. Der Grenzübertritt war kein Problem. Man merkt jedoch, dass sich die Straßen auf der kanadischen Seite schlagartig verbessern und die Beschilderung auch etwas stringenter wird. Zusätzlich war es sehr beeindruckend, dass es sehr flach wurde, so dass man die Lichter von Montréal meilenweit vorher sehen konnte. Von der Grenze waren es ca. noch 90 Minuten Fahrt, bis wir an unserem Hotel ankamen. Da der Parkplatz auf First Come First Serve Basis vergeben wurde, mussten wir noch um parken und haben das Auto in einer nahegelegenen Tiefgarage der Nationalbibliothek abgestellt. Danach ging es zurück zum Hotel - auf dem Weg wollten wir noch Bier kaufen und musste leider feststellen, dass es nach 11 Uhr kein Alkoholverkauf mehr gibt. Ergo es sollte ein teurer Abend werden.
David hatte sich schon vor Abreise über Clubs in Montréal schlau gemacht und wir hatten vor in einen Club mit Housemusik zu gehen. Vorher - ganz wichtig - brauchten wir allerdings noch kanadische Dollar. Obwohl viele Geschäfte auch US-Dollar akzeptieren, ist es günstiger wenn man mit Landeswährung bezahlt. Die Suche nach einem Geldautomaten war doch recht umständlich, vor allem bei Nacht und hat uns an einem Schwulen Club vorbeigeführt. Der helle Wahnsinn - Montréal ist sowieso bekannt für den offenen Umgang mit Gleichgeschlechtlichen Paaren - aber was wir vor diesem Club gesehen haben, war wie im Film. Männer in Leder mit Sonnenbrille, Lederkappe und Bärenbrust. Das war schon ein komisches Gefühl für den ein oder anderen, wenn man von Männern angeschaut wird und nicht weiß, was das jetzt zu bedeuten hat.
Nachdem wir Geld geholt haben, sind wir in Richtung Club und wurden positiv überrascht. Es hat viel Spaß gemacht und wir wurden letztendlich um 3 Uhr morgens "raus gekehrt". Der DJ kam aus den Niederlanden und hat super Musik gespielt.
Nach ein paar Stunden Schlaf, ging es am nächsten Morgen los die Stadt zu erkunden. Bei Tag schien unser Viertel schon angenehmer, während man abends, da es in der Nähe eines öffentlichen Parks war, schon den ein oder anderen mutmaßlichen Drogendealer oder Junkie gesehen hat. Wir waren zu Fuß unterwegs und wollten auf die Île Saint-Hélène um dort die Sphäre, die für die Weltausstellung 1967(?!?) gebaut wurde, anzuschauen. Auf dem Weg gab es Frühstück bei McDonalds und ein Fußmarsch durch das Schwulenviertel - sehr interessante Literatur, die es so für Schwule Paare gibt.
Auf der Insel haben wir uns dann die Kugel angeschaut und das warme Wetter genossen. Da wir aber auf dem Weg soviel Zeit verplempert haben und unbedingt den Sonnenuntergang vom Hügel - dem Parc Mont Royal - sehen wollten mussten wir uns beeilen um noch rechtzeitig dort anzukommen. Also haben wir die U-Bahn genommen und sind ca. 25 Minuten auf den kleinen Berg herauf spaziert. Von oben hatte man eine sehr schöne Aussicht. Nach dem Sonnenuntergang waren alle so hungrig - das wir noch schwer zurück in unser Viertel gekommen sind. Eine Nebenstraße -Rue Saint Denis - war voll mit Bars und Restaurant. Dort haben wir dann koreanisch gegessen. Es war sehr lecker, doch leider ist es schwer mit Stäbchen zu essen, wenn der Magen knurrt. Nach dem Essen wollten wir noch ein bisschen im Hotel entspannen und haben uns bei Bier vor dem Fernseher niedergelassen um dann später noch loszuziehen. Bevor der erste eingeschlafen ist, haben wir uns dann noch aufraffen können um nochmal in die Stadt zu gehen. Da der erste Club recht teuer war, wollten wir uns diesmal etwas günstigeres Suchen und wurden maßlos enttäuscht, so dass wir uns auf Barhopping konzentriert haben. Aus dem Hopping wurde auch nichts, da die erste Bar vollkommen überzeugt hat- es gab deutsches Weißbier. Außerdem wurde dort gerade das 2 jährige Bestehen gefeiert und im ganzen Lokal waren Heliumballons an der Decke. Einer von uns kam auf die Idee, eine leere Bierflasche mit Heliumballon fliegen zu lassen. Gesagt getan, die ersten 10 Ballons hatten kein gar keinen Effekt. Ebenso die nächsten 10. Mittlerweile wurden aber andere Gäste auf uns aufmerksam und fragten uns was wir denn so vorhatten. Sogar der Besitzer fand die Idee klasse und half uns mehr Ballons zu finden und an die Flasche zu binden. Letztendlich haben wir ca. 1 h Ballon geholt und geknotet, bis die leere Flasche schwebte. Aber wir waren die Attraktion - kein Wunder am Ende waren es bestimmt zwischen 40-50 Ballons ;).
Nach erfolgreicher Mission ging es zurück ins Hotel. Bevor wir am nächsten Tag zurück gefahren sind, gab es noch Bagels. Der Bagelladen war nicht direkt downtown, so dass wir mit dem Auto hin sind. Er hat 24 h auf und scheint sehr bekannt zu sein, da er sogar in unseren Stadtführer erwähnt wurde. Der Laden wurde von polnischen Juden betrieben und war sehr voll. Die Bagels waren nicht allzu teuer, so dass wir direkt mehrere Dutzend bestellt haben. Danach sind wir zum botanischen Garten gefahren um dort ein kleines Picknick zu machen.
Nach der kleinen Stärkung ging es nach Hause.


Schade, dass es schon so lange her ist und ich nicht mehr alle Details weiß.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Ersten Schneeflocken!

Gestern war es soweit, es kam ein mächtiges Sturmtief herangezogen und brachte uns den ersten leichten Schneefall des Jahres. Ich bin auf den echten Winter gespannt, denn allein dieses Tief hat wohl in den höheren Lagen in New York State schon eine riesen Menge Schnee hinterlassen.

Demnächst gibt es das Montreal Update,... versprochen!

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Road-Trip #2 - Indian Summer - New Hamsphire








Unser zweiter Roadtrip vor ungefähr 3 Wochen sollte uns in den Norden Neu Englands führen um dort den prachtvollen Indian Summer zu bestaunen. Wir hatten uns vorgenommen ganz in den Norden von New Hamsphire in die sogenannten White Mountains zu fahren. Als wir, wie immer mit 1 h Verspätung- am Samstag morgen aufbrachen, hatten wir circa 3,5 h Fahrt vor uns. Wir fuhren an Boston vorbei gen Norden und immer, immer weiter. Je weiter wir nach Norden kamen, desto ausgeprägter war bereits die Laubfärbung. Unser Ziel, ein 30 Meilen langer Highway durch das Gebirge, war nach knapp 3 h und 10 Min (ohne Frühstück bei McDonalds) erreicht, im Norden fuhr man doch schneller als gedacht. Der Highway hieß Kancamagus, er windet sich bis auf 2860 Fuß hoch und wir ringsum von den bis zu 4600 Fuß hohen White Mountains umgeben. Nachdem im Tal alles sehr farbenprächtig war, wurde die Laubfärbung mit zunehmender Höhe zur Enttäuschung. Wir hatten nicht bedacht, dass die Vertikale eine enorme Klimaveränderung mit sich bringt. Hier heißt es, dass 300 Höhenmeter einer klimatischen Nordverschiebung des Standortes um 500 km gleichkommt. Also waren die meisten Bäume schon wieder kahl als wir am Pass ankamen. Die Aussicht war trotzdem sehr schön und man konnte auch erkennen, wieso sich es die White Mountains sind, auf einem Berggipfel lag noch immer oder schon wieder Schnee. Nach der kleinen Enttäuschung haben wir uns entschlossen weiter in Richtung Sabbaday Falls zu fahren um dort einen kleinen Wasserfall zu bestaunen. Nach einem kleinen "Hike" durch den Wald, hatte man noch einen schönen Abschluss des Ausflugs. Wir haben noch ein bisschen am Bachlauf gesessen und darüber philosophiert, ob man ihn trockenen Fußes überqueren kann, bevor wir weiter zum Old-Man State Park aufgebrochen sind. Der Old-Man State Park ist eine Felsformation, die wie ein alter Mann aussieht. Was das besondere daran ist, seitdem im Jahr 2003 die Nase und die Stirn abgebrochen sind, kann man nichts mehr erkennen, trotzdem ist er groß ausgeschildert und auch in den meisten Reiseführern erwähnt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und als wir da waren, musste man schon feststellen, dass es ein wenig "gehyped" wurde. Das Gesicht ließ sich wirklich nur noch erahnen, sehr auf den Bilder selbst. Da es schon spät geworden war, haben wir uns in Richtung Heimat aufgemacht. Die Frage war jedoch, ob wir nicht doch noch irgendwo übernachten sollen - was wir schließlich auch taten. Wir wollten nach Plymouth zu Meer fahren um da schön zu Essen um dann in einem Motel/Hotel die Nacht zu verbingen. Die Fahrt zog sich, wie immer wenn man nicht auf den Interstates unterwegs ist, wieder einmal, so dass alle sehr hungrig waren, als wir letztendlich in Plymouth ankamen. Wir haben uns dann für ein japanisches Restaurant entschieden und sehr lecker, wenn auch alle Speisen schon etwas kalt waren, gespeist. Da wir die beiden Asiatinnen dabei hatten war die eiserne Regel - kein Essen ohne Stäbchen. Also wenn man unheimlichen Hunger hat und das kaum Kann ist es schon eine Verlockung einfach Messer & Gabel zu bestellen. Aber wir sind doch alle satt geworden. Gestärkt haben wir uns dann auf die Suche nach einem Motel gemacht.

-----
Das Suchbild geübte Auge erkennt, dass auf dem Kartenausschnitt Bretton Woods verzeichnet ist. Bretton Woods war der Ort, an dem im Jahre 1944 die Weltfinanzordnung der Nachkriegszeit geplant wurde. Unter anderem wurden dort die Weltbank und der internationale Währungsfond gegründet, sowie der goldgedeckte US-Dollar zur Leitwährung erkoren.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Kaum neue Posts!



Ich wollte nur kurz erklären, warum es keine Updates mehr gibt - die Bibliothek ist in den Mittelpunkt gerückt. Damit ihr aber einen Eindruck habt, wie das da aussieht hab ich heute mal ein Bild gemacht... Macht vor allem viel Spaß, wenn das Wetter einen von draußen anlacht!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Zocken mit dem Präsidentsschaftskandidaten

Nachdem wir schon so einiges hier in der Umgebung gemacht haben, wollten wir vor 3 Wochen einfach mal ein Kasino im Staat Connecticut besuchen. Die beiden Kasinos werden von Indianern betrieben, denen wahrscheinlich im Gegenzug für Land irgendwann einmal die Spielrechte übertragen wurden. Sie dürfen 365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag Glückspiele ausrichten. Ein Grund mehr für uns in die Spielhölle zu fahren. Gesagt getan. Gegen 10 Uhr abends haben wir uns mit 2 Autos auf den Weg in Richtung Foxwood Casinos gemacht.
Wir haben dann neben dem MGMGrande Hotel Casino Complex geparkt und sind los. Zuerst waren wir im MGMGrande und sehr schockiert vom Ausmaß der Kasinos. Es war sehr klein und größtenteils standen nur einarmige Banditen zum Spiel bereit - bis wir dann gemerkt haben, dass es noch weiter geht. Wir sind dann über mehrere flughafenartige Verbindungsgänge mit Rolltreppen ins das wahre Zockerparadies gekommen. Und dann waren wir vom Ausmaß beeindruckt. Es gab 3 verschiedenen Themenkasinos mit anderen Raumdekorationen, verschiedene Restaurant und sogar ein Hard Rock Cafe.
Nachdem wir alle Poker Texas Hold'em spielen wollten haben wir uns dann auf die Suche nach dem Pokerraum gemacht. Gesucht gefunden - dann kam der Mindesteinsatz 60 $. Doch recht viel so auf einmal. Einige haben direkt angefangen, ich hab mich mit Karl und Edward erstmal zum Roulette zurückgezogen. Dort war das untere Limit pro Tisch 15$ und wir haben uns einfach gesagt, jetzt oder nie. Also schnell 50 Dollar am Tische gewechselt und auf das "Go" vom Croupier gewartet. Wir 3 hatten zusammen eine Farbe, so dass wir nacheinander wetten wollten. Interessant war es, dass die amerikanische Variante des Roulette mit der doppelten 0 gespielt wird, so dass das Kasino noch mehr Profit machen kann. Aber egal, konservativ, wie ich bin hab ich natürlich alles oder nicht auf Rot gesetzt. Echter Nervenkitzel, wenn die Kugel im Spiel ist. Nichts geht mehr und was kam natürlich Rot - super, Einsatz verdoppelt und ich bin raus. Karl und Edward waren danach dran. Karl hat auf einzelne Felder gesetzt und leider alles verloren, während Edward auch verdoppeln konnte. Mit nunmehr 30 $ in Jettons ging es in Richtung Pokertische. Dort mussten wir erst noch das restliche Geld wechseln um auf die Mindestmenge von 60$ zu kommen. Danach wurden wir vom einem Kasinoangestellten einem freien Pokertisch zugewiesen. Gespielt wurde 1/2 $ no limit. Rings um mich herum hatten alle Mitspieler mehrere hundert Dollar in Chips, so dass ich doch recht eingeschüchtert in mein erstes Cash Game gegangen bin. Und dann kam sie, die erste Hand. ASS, 9. Kurz überlegt und ich war dabei. Preflop geraised, es gingen mehrere mit, sodass der Flop ausgelegt wurde. 9,9 und eine 6. Mir sind beinahe beide Aufgen rausgefallen. Erste Hand und ein Drilling mit einem Ass. Super. Also geraised um 15$. Einer ging mit und erhöht auf 25$. Ich denke mir, dass er nicht mehr haben kann und fordere die nächste Karte. Wiederum eine 6. Ich checke, der Mitspieler erhöht um weitere 10$. Was mache ich - ich versuche mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen und gehe mit. Die letzte Karte eine 10. Ich habe kaum noch Geld und zu meinem Glück erhöht er auch nur um 10. Sodass es zu Showdown kommt. Und was hat er ? 9,10 auf der Hand. Ich fasse es nicht. 45 Dollar im Handumdrehen verloren! Das hat mich total deprimiert, sodass ich mit einer meiner nächsten Hände All in gegangen bin und zu Glück den Schaden durch ein Gewinn noch reduzieren konnte. Danach habe ich aufgehört, es war mir doch zu heikel.
Das Resultat: 17$ Verlust. In der Zwischenzeit hatten schon einige andere mit Zocken aufgehört, so dass wir noch zusammen das Kasino erkundet haben. Sehr interessant war vor allem die Aufzugsstory, die ein paar andere Deutsche miterleben durften. Ein Spieler kommt mit mehreren 5000$ Chips auf der Hand aus dem Aufzug. Beim Aussteigen entgleitet im ein Chip und fällt auf den Boden. Zu seinem Unglück bleibt er aber nicht liegen, sondern rollt in Richtung Aufzugsschachtschlitz - und bingo, er trifft. Weg war das Geld. Der Typ muss sich mächtig geärgert haben. Aber so schnell kann es halt im Kasino gehen.

Am nächsten Tag haben wir dann noch aus Zeitungsberichten erfahren, dass sich McCain nach der Kandidatendebatte in Foxwood aufgehalten hat und wohl das ein oder andere Mal gerne ein bisschen spielt. Den Artikel habe ich verlinkt. Und jetzt heißt es gute Nacht. Ich habe noch mehrere Updates, Indian Summer & Montreal - stay tuned!

http://www.huffingtonpost.com/2008/09/27/mccains-gambling-problem_n_129937.html

Sonntag, 28. September 2008

Road-Trip #1 - Cape Cod








Letztes Wochenende war es soweit. Unser erster Roadtrip mit dem Auto stand vor der Tür. Als Ziel hatten wir uns Cape Cod ausgesucht. Cape Cod ist eine langgezogene Halbinsel vor der Küste Massachusetts und ein beliebtes Ferienziel für Amerikaner in Neu England. Die Ostküste Cape Cods wurde im Jahre 1961 von Präsident John F. Kennedy zu einem 180 km² großen Nationalpark erklärt und somit sind Bauten und andere naturzerstörende Aktivitäten an der Küste nicht erlaubt. Die Halbinsel hat wunderschöne Sandstrände und ist im Norden für ihre Offenheit bezüglich Gleichgeschlechtlicher Liebe bekannt.


Nun zu unserem Trip. Nach dem super Footballspiel am Tag davor, ging es für uns in der früh in Richtung Cape Cod los. Vom Uni Campus sind es circa 3,5 Stunden um an die Nordspitze der Insel zu kommen. Sven, David, Kelley und Natalie waren mit dabei. Nachdem wir unseren sparsamen Asiaten auf dem Hinweg nur einmal auftanken mussten, haben wir unseren ersten Stopp in Hyannis gemacht. Es gab natürlich Fisch und den ersten, leicht interessant sprechenden und handelnden Kellner. Nach der Stärkung durch überbackenen Kabeljau mit Kartoffelpüree, was ausgezeichnet war, sind wir weiter in Richtung Chase Garden Creek weitergefahren, wo sich ein einzigartiges Marschland vor der Küste erstreckt. Dort sind die Bilder auf dem Steg entstanden, die allesamt David gemacht hat.

Mittlerweile war es schon nachmittags, so dass wir weiter das Cape hochgefahren sind um uns mit anderen Deutschen, die über das Ganze Wochenende am Cape waren, zu treffen. Wir haben sie dann am schönsten Strand des Capes am Marconi Beach getroffen. Marconi Beach ist ein wunderschöner langer Sandstrand inmitten des beschriebenen Nationalparks. Da das Wetter sehr schön war und trotzdem die Wellen gen Strand drückten, waren viele Surfer da. Einige von uns sind auch ins tosende Wasser gegangen - ich habe dank meiner Erkältung, jedoch davon Abstand genommen. Sie meinten alle, dass die Wellen und die Strömung enorm gewesen seien. Sven, Kelley und ich sind dann noch ein wenig den Strand entlang spaziert und haben die gewaltigen Dünen bewundert. Inzwischen war es schon wieder 4 und wir hatten uns vorgenommen am Abend den Sonnenuntergang am Strand beim Grillen zu beobachten. Dazu mussten wir allerdings noch einiges Einkaufen, so dass wir in Richtung Provincetown, was an der Spitze des Capes liegt aufbrachen. Wir haben dort schließlich alles in einem kleinen süßen Supermarkt gekauft und sind zum Herring Cove Beach gefahren. Da wir wieder mal viel zu viel Zeit auf dem Weg verplempert hatten, mussten wir uns mit dem Grillen beeilen um wenigstens noch etwas sehen zu können. Der Sonnenuntergang war jedoch spitze. Es war ein richtig schönes Bild. Was man hier jedoch merkt, ist die Kälte, die sofort nach dem Untergang einsetzt. Nachdem wir alles wieder eingepackt hatten, sind wir noch zum Leuchtturm an der Nordspitze gefahren, den wir allerdings nicht wirklich erreicht haben. Auf dem Parkplatz war es jedoch so dunkel, dass man einen wunderschönen Blick auf die Sterne hatte und ich muss feststellen, dass ich von Deutschland noch nie so bewusst das Himmelszelt bewundert habe. Es war gigantisch, man konnte die Milchstraße in voller Pracht sehen.
Nachdem wir die lange Autofahrt vor uns hatten, sind wir schließlich gegen 9 Uhr wieder gen Heimat aufgebrochen.

Samstag, 27. September 2008

McCain vs. Obama

Gestern war das erste Fernsehduell zwischen den beiden Präsidentschaftkandidaten. Die Themenpalette war recht begrenzt und die zentrale Frage war der Umgang als zukünftiger Präsident mit der aktuellen Finanzkrise. Weiteres großes Thema war das Thema Sicherheit.

McCain hat meiner Meinung nach nicht sehr gut abgeschnitten. Zum ersten Thema waren seine Worte stets die gleichen: "Wir müssen die Ausgaben begrenzen [...] Korruption bekämpfen [...] Budgets aller Ministerien überprüfen"... Er brachte zudem viele Beispiele an welchen Ausgaben Obama mit beteiligt war.
Obama hat einen besseren Eindruck gemacht. Er wirkt sehr viel eloquenter als McCain, der doch sehr steiff rüberkommt. Natürlich ist er den aktuellen Zeiten verwundbarer, da er zusätzliche Ausgaben geplant hat, vor allem möchte er kräftig in den Bereichen Gesundheit und alternative Energien investieren.

Die zweite Frage Sicherheit war sehr McCain freundlich. Dort konnte er nach Belieben dem unerfahrenen Obama Kurswechsel in etlichen Dingen vorwerfen. Außerdem war ein Thema, ob der amerikanische Präsident ohne Vorbedingungen mit Iran, Venezuela oder Nord-Korea Gespräche führen sollte. McCain lehnte dies vehement und verspottete Obama für diese Idee regelrecht. Obama fokussierte jedoch viel mehr den Punkt, dass Amerika in den letzten Jahren viel Ansehen in der Welt verloren hat und er dies ändern möchte!

Die Frage die sich allerdings stellt, wie sieht der durchschnittliche Amerikaner dieses Duell. Wie nimmt man dieses Duell hier wahr. Ich bin auf die Auswertung in der Zeitung gespannt.

Sonntag, 21. September 2008

UConn vs Baylor & Tailgating the 2nd





Letzten Freitag war es wieder soweit und die UConn Football Mannschaft hatte ihr 3. Heimspiel im Rentschler Field in Hartord, CT. Diesmal hieß der Gegner Baylor College aus Texas. Bevor es aber zum Spiel ging, war Tailgating angesagt. Da alle Amerikaner uns letztes Mal in Sachen "Gameday"-Grillen eine Lektion erteilt hatten, wollten wir diesmal besser gewappnet in die Schlacht ziehen. Daraufhin haben wir uns neben einer Kühltruhe für Bier auch einen Gasgrill gekauft, in der Hoffnung, dass wir gegen die mit Plasma-Tv und Stereoanlage bestückten Pick-ups nicht mehr ganz so alt aussehen würden. Wie man in den Bilder sieht, hatten wir unseren Spaß, auch wenn man uns noch klar als Ausländer identifizieren konnte.


Das Spiel im Anschluss war das spannendste Spiel der Saison. Da Baylor aus Texas kommt, wissen die, wie man Football spielt und so war es eine Freude dem Hin und Her zu folgen und mitzufiebern. Letztendlich wurde das Spiel in der letzten Minute zugunsten der Huskies (das sind wir, die UConn) entschieden. Der Endstand war 31-28.
Leider war das Ganze Spiel von einem ganz anderen Vorfall überschattet, Natalie (rechtes Bild, die Kleine mit der Mütze) hatte ihre Tasche mit all ihren Papieren, Scheckkarten und Davids Schlüssel verloren, so dass wir das erste Viertel damit verbracht haben, die Tasche wiederzufinden. Vergebens, aber am zum Glück gab es die Tasche am Samstag zurück. Irgendwer hat sie gefunden und bei der UConn Polizei abgegeben.

Intramural Soccer - das Ende

Heute war unser letztes Intramural Soccer Match und somit ist die Gruppenphase beendet. Wir haben 3 von 4 Spielen gewonnen und kommen dennoch nicht weiter. Der Grund ist unheimlich ärgerlich, denn hier zählt nicht nur das sportliche Ergebnis, sondern auch das Fairplay-Ergebnis und da sind wir unter die Hürde, die zum Erreichen der Playoffs nötig ist, gefallen. Was ist passiert? Es werden die einzelnen Spieler anhand von Noten nach jedem Spiel bewertet. Die Teambewertung ergibt sich aus dem Durchschnitt der Einzelbewertungen. Wie im letzten Beitrag erwähnt, haben wir leider sehr unverdient, was jetzt noch viel mehr schmerzt, eine rote Karte kassiert, so dass das gesamte Team automatisch ein D-Rating gekriegt hat. Im 3. Spiel wurde dann eine weitere Spielerin für eine Slide-Tackle, was soviel heißt wie - einmal rutschend zum Ball gehen - mit einer gelben Karte verwarnt, das zu einem C-Rating des Teams geführt hat. Die anderen beiden Spiele wurde unser Team mit der Bestnote A bewertet und somit ist unser Durchschnitt unter der magischen Hürde eines B-Durchschnitts und wir sind, obwohl wir Gruppen erster sind, raus...
Wie das immer so ist, fühlen wir uns natürlich unfair behandelt und wollen morgen bei dem Verantwortlichen Protest einlegen. In der Auslegung und Durchsetzung der strikten Intramural Regeln sind uns nämlich einige Unstimmigkeiten aufgefallen und nun hoffen wir, dass wir evtl. noch nachträglich zugelassen werden. Wie immer: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Mittwoch, 17. September 2008

Intramural Soccer


Heute war unser zweites Intramural Fußball Spiel. Intramural bedeutet, dass die Uni intern einen Studentenliga ausrichtet, bei der jeder mitspielen kann. Solche Ligen gibt es für alle möglichen Sportarten, wir haben uns Anfang des Semesters natürlich als eine gemischte Fußball Mannschaft angemeldet, was nicht so schlau war, da man immer 3 Männer und 3 Frauen gleichzeitig auf dem Feld haben muss. Unser Problem liegt meistens darin 3 Frauen zu finden, die motiviert und einigermaßen gut sind. Bislang ist unsere Bilanz durchwachsen, das erste Spiel haben wir haushoch gewonnen, heute mussten wir leider eine Niederlage einstecken, nachdem einer unserer Spieler (männlich, was die Sache noch verschlimmert hat) vom Platz gestellt wurde. Er ist für mindestens 2 Spiele, wenn nicht für die gesamte Saison gesperrt und wir haben ohne einen weiteren Feldspieler keine Chance gegen das andere Team gehabt. Interessant war der Austragungsort, denn dort trainiert normalerweise die Footballmannschaft, sodass es bestens ausgestattet ist. Die Halle ist mit modernem Kunstrasen bestückt, der nicht mehr annähernd so schlimm ist, wie der den ich noch aus HighSchool Zeiten kenne. Schlimm heißt hierbei, dass man sich verbrennt, wenn man auf dem Rasen rutscht. Neben dem Rasen ist aber noch etwas anders und zwar die Deckenhöhe. Damit das Football auch lange Passspiele üben kann, ist die Decke bestimmt 15m über dem Feld, sodass die Halle sehr imposant wirkt.
Morgen ist das nächste Spiel und ich bin mal gespannt, ob wir wieder mehr Glück haben.

Sonntag, 14. September 2008

45-10

Da ich mit ein paar anderen Deutschen zusammen glücklicher Besitzer eines UConn Huskies Football Season Tickets bin, war es gestern wieder soweit, die Football Mannschaft hatte ihren großen Auftritt gegen Virginia.

Die Vorbereitungen für das Spiel liefen schon am Freitag an, nachdem wir im Wall-Mart eine Kühlbox für das so wichtige "Tailgating" gekauft haben. Tailgating wird hier das Event auf dem Parkplatz des Stadions genannt, bei dem alle Amerikaner ihr Essen und Bier mitbringen und dann gemeinsam eine nette Outdoor Party an ihrem Auto feiern. Die Ausstattung mancher Tailgater ist einfach phänomenal, da sie alles haben was das Herz begehrt: Klappstühle, Gasgrill, Kühlboxen, Tische und die Krönung, manche bringen einfach direkt einen riesen Wohnwagen mit. Nunja, da wir noch nicht amerikanisiert wurden, hatten wir nur unsere Kühlbox mit eiskalten Bier dabei. Das Eis haben wir vorher noch schnell an der Tankstelle besorgt. Leider waren wir viel zu spät, da wir noch ein Projekt angefangen hatten und so ziemlich lange in der Bibliothek saßen, sodass das meiste schon vorbei war, als wir ankamen. Also konnten wir nur noch schnell ausmachen, wer der "designated driver" ist, sprich derjenige, der kein Alkohol trinkt und uns zurückfährt. David, Sven und ich haben das im Schnick, Schnack Schnuck Verfahren gelöst und klar - ich hab verloren.

Das Rentschler Field ist das Football Stadion der Universität. Obwohl die Uni, bzw. der große Campus außerhalb liegt, ist das Stadion in Hartford. Es fasst 40000 Sportbegeisterte und davon ist ein Ende die "Studentenkurve". In diesem Block waren wir auch dabei, da ist die Stimmung einfach am besten. Die Uni hat mehrere Cheers, als Sprechgesänge oder Aktionen, die zu bestimmten Zeiten unterstützt durch die Band das eigene Team anheizen soll.


Das eigentlich Spiel war eigentlich schon nach der ersten Halbzeit vorbei, da Connecticut mit 28 - 0 geführt hat. Es waren ein paar schöne Spielzüge dabei, die man so leider nicht auf Bildern dokumentieren konnte. Vielleicht beim nächsten mal. Wir sind zu Beginn des vierten Quarters gegangen ( es werden 4 mal 15 Minuten gespielt), da wir versucht haben, den Stadionverkehr möglichst zu umgehen, aber wie immer hatten wir damit kein Glück, denn viele waren bereits auf dem Heimweg, so dass wir dann schließlich nach einiger Zeit im Stop & Go Verkehr auf dem Highway in Richtung UConn unterwegs waren!

Mansfield - Hollow Lake




Nachdem wir jetzt mobil sind haben wir uns auf die Suche nach dem Mansfield Hollow Lake gemacht. Der See ist auf den Autokarten markiert und sieht richtig groß aus, also haben wir uns gedacht, dass wir ihn auch ohne Wegbeschreibung finden. War dann mal nichts - die amerikanischen Entfernungen und Relationen haben wir dann doch unterschätzt und so sind wir einfach irgendwie kreuz und quer durch den Wald gefahren, bis wir schließlich entnervt aufgaben. Da wir aber nicht den gleichen Weg wieder zurück wollten, sind wir zufällig doch noch an einem Zipfel des Sees entlanggekommen und unsere Hoffnung wurde neu geschürt, dass wir doch noch eine schöne Stelle finden. Nachdem uns zwei Einheimische auf einem Parkplatz weitergeholfen haben, sind diese schönen Bilder entstanden.

Mittwoch, 10. September 2008

Hanna


Am Samstag hatten wir Besuch vom Wirbelsturm Hanna - es war schwer beeindruckend.
Freitag war das Wetter wunderschön mit viel Sonne und sommerlichen Temperaturen, ebenso am Sonntag. Aber was sich Samstag abgespielt hat war anders. Der Regen hat am späten Nachmittag eingesetzt und wollte einfach nicht mehr aufhören. Die Straßen war überflutet, teilweise lief das Wasser ein Strömen kleine Hänge herab und es regnete und regnete. Da David am Sonntag Geburtstag hatte, wollten wir ihn nicht hängen lassen und sind schließlich im strömenden Regen zur Kneipe auf dem Campus gezogen. Manche haben einfach ein Müllsack genommen und ein Loch reingeschnitten um nicht pitschnass dort anzukommen. Mein Outfit bestand aus Flipflops und einer hochgekrempelten Jeans... Als wir da waren, waren die Flipflops durchnässt und die Hose war vollgesogen - gefeiert wurde dennoch bis zum Ende (1 Uhr 30).

Sonntag, 7. September 2008

589 - WXX




Unser Auto. Wie die Tage schon gepostet, haben wir uns am Dienstag einen Honda Civic aus dem Jahr 200 gekauft. Hier kommt die Story dazu:

Nachdem wir die vorigen Tage nur schlechte Erfahrungen mit Craigslist, eine Website mit Kleinanzeigen, gemacht hatten, siehe vorige Posts, haben wir letzten Montag ein vielversprechende Anzeige gefunden. Ein Privatmann verkauft einen Honda Civic für 3750 $. Den ganzen Tag waren wir schon bei verschiedenen Autohändlern der Region gewesen und hatten uns auch schon überlegt ein Auto bei einem Händler für über 5500 $ zu kaufen, als wir den Treffpunkt mit dem Verkäufer ausmachten. Wir, David, Sven und ich, trafen uns mit ihm auf einem öffentlichen Parkplatz in Manchester, CT. Der Mann war Franzose und geht zurück nach Europa, da er hier nach über 10 Jahren keine weitere Perspektive für seine Karriere sieht und verkauft somit sein gesamtes Hab und Gut, inklusive des Civics, der von seiner Ehefrau gefahren wurde. Nachdem wir das Auto kurz inspiziert hatten, ging es auch schon zur Probefahrt. Sven fuhr, der Franzose auf dem Beifahrersitz, während wir hinten auf der Rückbank saßen. Zu fünft, so der erste Eindruck, war es doch sehr kuschelig... Aber das Auto fuhr gut - also haben wir unser starkes Interesse bekundet und ihm gesagt, dass wir kurz zu McDonalds gegenüber fahren und uns besprechen müssen. Er verstand das, hatte aber noch weitere Termine und sagte uns, dass wir uns beeilen sollen. Wir haben als Kriegsrat gehalten und waren uns einig, jetzt schlagen wir zu. Die Frage war nur, wie beschaffen wir 3750$. Sven meinte, seine Kreditkarte hätte ein hohes Limit und das würde schon klappen, meine Bank, gibt mir 1000$ am Tag, sodass ich auch meinen Teil beisteuern konnte. Also haben wir den Franzosen angerufen und gesagt, dass wir den Wagen nehmen wollen, aber die Bezahlung evtl auf 2 Raten laufen müsste, eine heute, die andere am nächsten Morgen, wenn wir das restliche Bargeld beschafft haben. Er gab uns zu verstehen, dass er den Deal sofort abschließen wolle und weitere Interessenten den Wagen auch sofort bezahlen würden. Wir haben ihm dann versprochen, dass wir das Geld auftreiben und er ist mit uns zu einer Bank of America Filiale gefahren. Dort war es dann doch wesentlich schwerer Barheld zu kriegen als Gedacht. Sven Kreditkarte hat nicht funktioniert, ich konnte auch nicht mehr als 1800$ beisteuern und uns fehlten in der Summe noch 1150$. Der Franzose wurde leicht nervös, ständig fragte er, ob wir im das Geld überhaupt geben könnten. Wir sagten, dass wir uns von Freunden an der Uni Geld leihen können, dafür müsste wir aber erst zurück zur Uni um es abzuholen. Schließlich ließ er sich auf den folgen Deal ein: Wir fahren zu ihm nach Hause, machen den Vertrag fertig und geben ihm alles was wir bislang an Bargeld besaßen, danach fahren wir zur UConn und er bekommt den Rest. Von dort würden wir ihn dann wieder mit unserem Mietwagen nach Hause bringen. Er war einverstanden. Wir schlossen den Vertrag auf einem Stück Papier und fuhren los. Mittlerweile war es schon 10 Uhr abends und alle Beteiligten waren sehr müde, Sven und ich sind in unserem zukünftigen Auto mit dem Verkäufer gefahren und haben uns bestens mit ihm verstanden. An der Uni angekommen, gab es für ihn dann die fehlenden Scheine Greenback und wir haben noch die Nummerschilder abmontiert. Danach haben Sven und ich ihn zurückgebracht. Es war echt eine spannende Erfahrung.

Nun hatten wir als ein Auto. Aber das hilft natürlich nicht viel weiter, wenn man nicht damit fahren darf. Also haben wir uns erkundigt, was wir für die Zulassung alles benötigen. Die erste Hürde: Proof of Insurance. Eine Autoversicherungspolice. Wir haben uns durch den Tarifdschungel durchgeschlagen und waren doch erschrocken von der minimalen Haftpflichtversicherungssumme, die bei gerade mal 20000$ liegt. Da wir viel höhere Summen aus Deutschland gewöhnt waren, haben wir stets höhere Werte angegeben und somit wurde die Prämie auch stets teurer als angepriesen. Nach mehrern Tagen der Recherche und Preisvergleichen haben wir uns schließlich für Progressive entschieden. Dort ist unser Auto seit vorgestern versichert.
Damit zur nächsten Hürde: Wie kommen wir ohne Auto zur DMV, der Zulassungsstelle. Glücklicherweise hatte über das Wochenende einer der dt. Austauschschüler einen Mietwagen, so dass sich der Weg ohne Probleme meistern ließ. Bei der DMV ging alles recht zügig, man musste die Versicherung , den Kaufvertrag, sowie den Fahrzeugbrief vorweisen und gleich auf den Kaufpreis eine Steuer von 6% bar bezahlen, dazu kamen noch Fees für die Zulassung, so dass wir nochmals 340$ ärmer waren. Nachdem wir bezahlt hatten, hielt wir die CT Kennzeichen in der Hand und machten uns auf den Heimweg.
Zurück auf dem Campus ging es direkt zum Auto und los zu einer Werkstatt, die uns die Nummernschilder anbringt. Das hat auch alles wunderbar funktioniert, so dass unser Auto jetzt offiziell auf der Straße unterwegs sein darf.

Alles in allem, hat es uns 3 Wochen lang beschäftigt, das richtige Auto zu finden. Damit waren wir allen anderen voraus und dementsprechend dürfen wir jetzt auch das Taxi spielen.
So far...

Newport & der Strand




Letztes Wochenende war Labor Weekend und wir hatten uns für das gesamte Wochenende ein Auto gemietet, zum einen damit wir nach einem Auto suchen können, zum anderen aber auch damit wir mal etwas von Connecticut sehen. Labor Weekend heißt für die Amerikaner das erste Wochenende im September und bedeutet, dass sie den Montag frei haben. Am "Laborsamstag" haben wir das super tolle Wetter genutzt und sind in Richtung Atlantik aufgebrochen. Die Fahrt zog sich leider etwas - wir Deutschen sind doch andere Entfernungen gewöhnt, außerdem kommt man auf den Nebenstraßen, die eine 25-35 Meilen Geschwindigkeitsbegrenzung haben, doch nicht allzu schnell voran- also kamen wir erst gegen halb 5 am Meer an. Der Strand war ein Public Beach des Staates Rhode Island und man konnte ihn von den Menschenmassen schon mit Mallorca oder Rimini vergleichen. Außerdem war es doch auffällig, wie verbrannt manche Badende waren, die sind eben doch sehr Englisch hier im Norden ;). Nachdem wir ausgiebig im kalten Atlantik, war doch irgendwie chilliger als gedacht, gebadet hatten, sind wir mit der untergehenden Sonne nach Newport, Rhode Island gefahren. Newport ist eine sehr bekannte und reiche Hafenstadt, die früher mit Boston und New York um die Vorherrschaft im Seehandel kämpfte. Die Stadt konnte sich allerdings nicht gegen ihre Konkurrenten durchsetzen und verlor an Bedeutung. Sie wurde erst wieder um die Jahrhundertwende bekannt, als reiche Amerikaner sie zu ihrer Sommerresidenz machten. Die Villen, die die Küste zieren sind sehr beeindruckend und durchaus sehenswert. Dort bauten einflussreiche Familien wie der Eisenbahnmogul Vanderbilt. Für die Villentour waren wir leider zu spät und so gab es dann nur was zu essen in einer irischen Bar. Für einen Deutschen gab es in der Bar keinen Alkohol, da der europäische Führerschein nicht als ID anerkannt wurde. Er war fuchsteufelswild.... Nach dem Essen sind wir dann noch in der warmen Sommerluft durch die Stadt gezogen und haben uns von der anstrengenden ersten Uniwoche erholt ;)

Dienstag, 2. September 2008

Eindrücke vom UConn Campus




Wir haben ein Auto!!!

Endlich, nachdem ich den letzten Post über die Leidensgeschichte Auto verfasst hatte, haben wir gestern endlich ein Auto gekauft. Ich werde die Tage mehr darüber berichten, es war eine echt spannende Angelegenheit, nur soviel vorweg: Honda Civic aus dem Jahre 2000.

Montag, 1. September 2008

Autosuche - eine Leidensgeschichte

Die Autosuche gestaltet sich immer mehr zur Leidensgeschichte. Nachdem wir uns letztes Wochenende nur Schrottautos angeschaut haben, die immerhin vom Händler noch für 2000-3000$ verkauft werden sollten, haben wir uns vorgenommen, dieses Wochenende die Privatverkäufer ins Visier zu nehmen. Wir haben versucht Kleinanzeigen zu studieren und auch das Internet zu befragen, aber das Gros der Angebote klang sehr unseriös:

... Mein Auto ist in Kroatien, ich fliege Euch das dann ein, ihr könnt Euch 10 Tage lang entscheiden...

...Ich scheide mich gerade von meinem Ehemann, nach der Scheidung gehört das Auto mir...
Können wir es uns mal anschauen?...Nein, es steht schon bei einer Auslieferungsfirma in New York...

... Mein Mann ist im Irakkrieg gestorben und ich möchte das Auto so schnell wie möglich loswerden....

Also wenn man da nicht vorsichtig sein sollte, dann weiß ich es auch nicht!

Ein Eisen haben wir noch im Feuer, am Dienstag mehr dazu...

Kurse & die ersten Unterrichtsstunden

Nachdem es die letzten Tage eher still um mich wurde, will ich Euch doch trotzdem mal ein kurzes Update posten. Es ist echt schwierig, alles Neue zu verarbeiten und dann sozusagen in einem Digest an Euch weiterzureichen.

Am letzten Montag ging die Uni los, als Austauschstudent ist man verpflichtet 12 Credits pro Semester zu belegen, da ansonsten der Visumsstatus verloren geht. Ich hatte mir von Deutschland aus schon einige interessante Kurse rausgesucht, die ich auch in mühsamer Kleinarbeit mit den Profs in Deutschland abgestimmt habe. Dieses Semester mache ich hauptsächlich Economics, sprich VWL-Kurse. Viermal die Woche habe ich Kurse direkt um 8 Uhr, dafür aber am Nachmittag frei.
Montags morgens geht es los mit einem Macroökonomie Kurs, der von einem Professor mit starkem französischem Akzent gelesen wird. Der Kurs ist sehr mathematisch und in der ersten Stunde meinten ein paar Amis, dass sie ihn schon zum zweiten Mal besuchen. Oha...
In der ersten Stunde meinte der Prof zu seinem Kurs:
  1. alles basierend auf der Mikroökonomie ( micro foundation)
  2. alles wird sehr mathematisch (math)
  3. es wird nicht sehr einfach (it is not easy)
Da bin ich mal gespannt.

Am späten Vormittag hab ich dann einen Kurs über die europäische Wirtschaftsgeschichte. Der Kurs wird für Undergraduates ( Bachelor Absolventen) und Graduates ( Master Absolventen/ gute Bachelor Absolventen) gelesen. Der Kurs wird bestimmt interessant, vor allem weil der Dozent einer sehr amerikanische Sichtweise hat: "Es gibt noch andere Länder mit einem höheren pro-Kopf Einkommen, aber das sind dann Länder wie die Schweiz, das wäre so als wenn man Fairfield-County mit aufnehmen würde". Ah ja. Zum Glück war da kein Schweizer dabei.

Montag nachmittags habe ich dann noch einen Finanzmathekurs. Die Mehrheit der Teilnehmer sind Chinesen und andere ausländischen Studenten. Als Nichtmathematiker kann ich das noch nicht 100% abschätzen, ob der Kurs für mich geeignet ist, aber das wird sich bestimmt bald zeigen. Die letzte Woche war schon einmal sehr spannend, der Prof hat bewiesen, wieso Firmen wachsen müssen. Das liegt s.M. nach daran, dass Wachstum die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit reduziert, während eine Firma mit Nullwachstum mit unendlichen Zeithorizont mit der Wahrscheinlichkeit 1, also zu 100% Pleite geht.

Dienstags morgens habe ich dann eine Econometrics Kurs. Der Prof wurde einen Tag vor Semesterbeginn angestellt und ist noch leicht überfordert. Aber das wird sich bestimmt in den nächsten Wochen bessern. Da muss man einfach mal abwarten, die ersten Stunden waren einfach nur Wiederholung von statistischen Formeln. Ökonometrie beschäftigt sich mit der Messung der Wirtschaftsleistung innerhalb einer Volkswirtschaft.

Mein letzter Kurs heißt International Trade. Das ist ein typischer amerikanischer Uni-Kurs mit der Mehrzahl an amerikanischen Undergraduate Studenten. Die Dozentin ist Doktorandin am Institut und meinte in der ersten Stunde: Ihr könnt eure Credits woanders einfacher herbekommen. Anscheinend waren die Worte aber nicht ausreichend, denn der Kurs ist weiterhin überfüllt. In den ersten Stunden ging es hauptsächlich um die Wiederholung von Mikroökonomie. Edgeworth Box, Indifferenzkurven etc...


So far...

Dienstag, 26. August 2008

Partyverhalten

Am Samstag hätten wir es beinahe geschafft auf eine riesen Party zu kommen. Wir waren mit ein paar deutschen bei Amis in der Wohnung und haben ein paar Bier getrunken, als alles leer war wollten wir noch weiter, da die Uni aber nur über 3 Bars verfügt und offiziell auf dem Campus kein Alkohol getrunken werden darf, sind wir in Richtung einer Undergraduate Housing Siedlung, die Off-Campus liegt, aufgebrochen. Dort sollen eigentlich die besten Parties stattfinden und wir wollten natürlich dabei sein! Also los- der Weg, der zu den Häusern führt wird hier Rape-Trail genannt, wenn man ihn entlanggeht, merkt man auch warum, er führt ca. 15 Min durch den Wald, ist aber mittlerweile beleuchtet also stammt die Bezeichnung bestimmt noch von früheren Zeiten. Also wir waren auf dem Weg und uns kamen die ganze Zeit Menschen entgegen und zwar immer so Gruppen von 15-20 Leuten. Es war erst halb 1 und wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass wenn wir ankommen, keiner mehr da ist. Trotzdem sind wir immer weitergegangen, der Weg zog sich und immer mehr Leute, wie nach einem Rockkonzert, wenn die Show vorbei ist. Als wir dann endlich aus dem Wald raus waren, haben wir einfach mal ein paar Amis gefragt, ob da überhaupt noch was los ist, schließlich kamen uns bestimmt schon 500 Studenten entgegen, die meinten aber immer... yeah the party is still going...

Als wir dann endlich da waren, nach ca. 20 Min Fußmarsch, stand überall Polizei und hat keinen mehr durchgelassen. Die Party war vorbei, aber sowas habe ich noch nicht gesehen. Die Häuser lagen alle hintereinander an einer Straße und die gesamte Straße war voll mit Leuten. Da waren bestimmt 3000 Partygäste und die Polizei hatte alle Hände voll zu tun um die Studenten nach Hause zu schicken. Wir Deutsche haben natürlich noch versucht an der Polizei vorbeizukommen aber wurde direkt von einem Officer, der uns mit der Taschenlampe ins Gesicht geleuchtet hat, angesprochen mit den Worten: U, Turn Around, let's go! Dann haben wir uns noch 20 Min das Spektakel angeschaut, die Polizei ist in jedes Haus rein und hat alle nach Hause geschickt. Ein wahres Schauspiel, die Polizei vs. junge Leute, die einfach nur Spaß haben wollen.

Jetzt muss ich aber mal los, wir fahren gleich zur Führerscheinstelle und holen unsere CT State License ab.